AUSZEICHNUNG BESONDERE AUSSTELLUNG DES JAHRES

Preise: AICA- Kunstkritikerverband Sektion Deutschland Auszeichnung auf der Biennale Venedig „Besondere Ausstellung des Jahres“
Presse: „… mit Sicherheit die vielleicht wichtigste, sicherlich aber eine der besten Ausstellungen des ausgehenden Cagejahrs 2012. Mit viel Gespür und Witz inszeniert“
Holger Schulze über „Sounds Like Silence“ in: Texte zur Kunst, 21.11.2012

“ I have nothing to say and I am saying it“ John Cage

Tacet. Eine Partitur gibt Struktur.
Eine nahezu unsichtbare Architektur schaffen, die sich wie das Stille Stück zurückhält und dabei eine besondere Identität stiften, die den Raum fragmentiert und in seiner Gesamtheit vereinzelt.
Das Zeitbasierte wird wirksam und hörbar:
Stille= Dauer= Stille und Sound.
Cages Kompositions-Philosophie wird Architektur.

„There is no such thing like silence“ John Cage

Soundgewitter- Der Tunnel über Soundökologie.
Wie lärmt die Welt? Wie hören wir?
Eine sinnliche Annäherung ans Hören und Sehen.

Das Farbspektrum: Farbiges Grau – orange und violett-
Licht spektral zerlegt und dann den Morgen und den Abend ausgewählt. Grau aus Komplementärfarben gemischt, leuchtet aus sich.
Es will Nichts weiter außer Natur und Physik sein.

Robert Rauschenberg, Nam Jun Paik, Yves Klein und John Cage sind der Nukleus- 
von dem sich das Rauschen ausbreitet zu zeitgenössichen Werken.

KONZEPT

Cages Variations I – Notation und grafische Werke z.B. Zeichnungen zum Ryoanji Garten in Japan, liefern den Vlies aus dem die Ausstellungsarchitektur erwächst.

Der Ryoanji- Garten in Japan: enstpricht der Proportion der Ausstellungshalle im Dortmunder-U, die Lage der Findlinge grundiert die Ausstellungsroute.

Diese Zen-Garten-Proportion wird in die Vertikale übertragen, in die hängenden „Scoreboards“.

Sie assozieren fallende Blätter, in einer Momentaufnahme gestoppt, mit Lichtungen und Verdichtungen.
Eine Referenz an Cage, einen großen Naturfreund, Waldliebhaber und Pilzesammler.

Analog zu Cages Kompositionsarbeitsweise in denen er Regeln festlegt und Zufallsprinzipien anwendet, werden bestimmte Prinzipien formuliert:
Scoreboards, Format und Verhältnisse, Schattenfarben, Inseln zur Verortung von Installationen und Soundstationen.
Immer geht es um Beschränkung, um einen limitierten Werkzeugkasten und ein Zufallsprinzip.

Gleichzeitig gilt es völlig diverse Medien und Formate, Installationen, oder Sound, von Cages Zeitgenossen, bis hin zu zeitgenössicher Kunst, mit gegenseitigen Beeinflussungen, Rückgriffen mitzudenken und in die Architektur zu implementieren.
Dies gelingt durch die Scoreboards mit ihren Raumschichtungen.
Aufgeschlagene Blattseiten, Notationen, lebsbar, hörbar.
Vereinzelungen ermöglichen Entdeckungsmöglichkeiten.
Besucher und Gruppen tauchen ab und immer wieder auf, nur akustisch oder optisch. Sie werden selbst Teil und MitWIRKende der Ausstellung.

„Die höchste Absicht ist, überhaupt keine Absicht zu haben.
Das stellt einen in Einklang mit der Natur und der Art ihres Vorgehens.“
John Cage 1995.

Aus den Notationen zum stillen Stück 4’33“ entsteht eine dreidimensionale Partitur aus gefalteten Blättern, Licht, Stille und Reflexion-
„an open book“ – zum Durchmessen.